
Bei Papst Franziskus wurde für uns sichtbar, dass Nächstenliebe nicht nur ein Motto ist, sondern sich in Taten zeigt.
Seine Sorge um die Schöpfung war authentisch und hat uns ermutigt, auch selbst aktiv zu werden. Seine Enzyklika Laudato si` ist ein Handlungsauftrag, den wir für Jugendliche in einen Fächerenzyklika (PDF öffnet in neuem Tab) übersetzt haben. Franziskus Sorge um unser gemeinsames Haus, wie er die Erde nannte, und die daraus resultierende Kritik am kapitalistischen Wirtschaftssystem und den aktuellen Machverhältnisse waren fundiert. Sie bleiben ein Aufruf, gerade für uns privilegierte Europäer*innen, dass auch wir uns für globale Gerechtigkeit einsetzten.
Sein Umgang mit Menschen, die auf der Flucht sind, war respektvoll und herzlich. Gerade in Zeiten in denen christliche Werte wie Nächstenliebe unter die Räder geraten, war sein Handeln gelebte Nachfolge Jesu.
Die Jugendsynode 2018 war ein großer Schritt. Es wurde nicht mehr über, sondern mit jungen Menschen gesprochen. Eva Ulbrich (geb. Wimmer) war für Österreich Teil des Vorbereitungstreffens, bei dem gemeinsam vorbereitet wurde, worüber die Bischöfe sich anschließend unterhalten haben. Dabei wurde deutlich, dass das was junge Menschen sich von der Kirche wünschen, ein gemeinsamer Weg, ein Gespräch auf Augenhöhe und ein bisschen mehr Mut sind. Dinge, zu denen der Papst ohnehin alle aufgefordert hatte.
Auch die Weltjugendtage und die Begegnung mit dem Papst und ganz besonders sein Ausruf „Die Kirche hat Platz für alle. Alle, alle, alle!“ werden uns in Erinnerung bleiben.
Bei der Weltsynode 2021-2024 hat Papst Franziskus diesen Platz für alle in die Tat umgesetzt. Lai*innen und Geweihte, Junge und Alte, sowie Frauen und Männer saßen an runden Tischen – als Getaufte der gleichen Würde. Die synodale Methode ist ein wunderbares Werkzeug, das wir auch schon nutzen konnten, um gemeinsam über Geschlechtergerechtigkeit ins Gespräch zu kommen. Das aufeinander hören hat in uns und in der Weltkirche etwas bewegt und bewirkt.
„Seinen Aufruf „Stiftet Unruhe – aber organisiert sie gut!“ werden wir uns auch weiterhin für unser Engagement in der Katholischen Kirche zu Herzen nehmen. Und wir trauern um einen wunderbaren Menschen und mutigen obersten Brückenbauer“, kommentiert Rafael Haigermoser das Wirken von Jorge Mario Bergoglio SJ als Papst Franziskus.