Nachtaufnahme. Mit brennenden Teelichtern wurden die Worte "Zeit mit Gott" auf den Boden "geschrieben". Vier Jugendliche stehen um das Wortbild.

Neuer Rekord bei „Nacht der 1000 Lichter“ in Salzburg

Am 31. Oktober, dem Vorabend von Allerheiligen, erstrahlten Kirchen und Kapellen in 52 Pfarren der Erzdiözese Salzburg in einem magischen Glanz aus Lichtern – die höchste Pfarrbeteiligung in Salzburg bisher. Die „Nacht der 1000 Lichter“ ist ein ehrenamtlich getragenes Jugendprojekt, welches österreichweit mittlerweile zur Tradition geworden ist.

Große ehrenamtliche Beteiligung

„Es ist beachtlich, wie sehr die ‚Nacht der 1000 Lichter‘ über die letzten Jahre gewachsen ist“,

sagt Lukas Werlberger Jugendleiter der Katholischen Jugend Salzburg und Koordinator des Projekts in der Erzdiözese Salzburg, „52 Pfarren in der gesamten Erzdiözese Salzburg haben dieses Jahr mitgemacht und ihre Kirchen, Kapellen und Vorplätze zum Strahlen gebracht. Das ehrenamtliche Engagement und Herzblut, das aus allen Regionen – vom Tiroler Teil über den Pinzgau, den Pongau, den Lungau, den Tennengau bis hinein in die Stadt Salzburg und den Flachgau – in diese Veranstaltung fließt, ist enorm.“

Eine dieser ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen ist Adriana Preindl aus Waidring. Sie ist 25 Jahre alt, leitet das Kinder- und Jugendteam in der Pfarre Waidring und ist seit Beginn der „Nacht der 1000 Lichter“ fester Bestandteil des örtlichen Organisationsteams.

„Wir haben jährlich über 400 Gäste, die unsere ‚Nacht der 1000 Lichter‘ hier in Waidring besuchen, und quer durch die Bank gibt es eigentlich nur Lob für uns“, so die 25-jährige Ehrenamtliche.

Tafel mit "Herzlich Willkommen zur Nacht der 1000 Lichter"
Nacht der 1000 Lichter Leopoldskron, Salzburg

„Die meisten sagen, dass ihnen Kirche unterm Jahr nicht viel gibt, aber zur ‚Nacht der 1000 Lichter‘ kommen sie immer gern, weil sie das Licht mit einer Wärme erfüllt, die sie sonst im Alltag nicht haben. Dass wir mit der ‚Nacht der 1000 Lichter“ so viele Menschen erreichen und berühren können, ist für mich etwas ganz Besonderes.“

Ein Projekt von Jugendlichen

Mit brennenden Teelichtern ist das Wort "Hoffnung" auf den Boden "geschrieben", ein Herz mit Alpha & Omega. Seitlich sitzen Jugendliche und legen ein weiteres Kerzenbild.
Nacht der 1000 Lichter Oberndorf

Pro Pfarre sind es zwischen zehn und 20 Jugendliche, die den Abend aktiv gestalten. Sie überlegen sich beispielsweise Stationen für die Besucher*innen, legen Muster mit den Kerzen und kümmern sich um die musikalische Gestaltung. Julian, 12, aus Brixen im Tiroler Teil der Erzdiözese, hat mit anderen Firmlingen eine große Taube aus Kerzen gelegt, während die 12-jährige Lisa in Oberndorf in Tirol eine Station zum Thema „Die sieben Sakramente“ betreut hat. Beide betonen jeweils:

„Mein Highlight war, dass wir alle zusammengeholfen haben und gemeinsam so ein großes Projekt auf die Beine gestellt haben.“

Rekord für Hallein

Im Altarraum wurden mit Teelichtern leuchtende Linien und Kreise aufgestellt. Über dem Altar hängt ein sehr großes rotes Herz, dessen Rand mit Teelichtern bestückt ist.
Nacht der 1000 Lichter Hallein, Tennengau

„Wir haben 3.735 nachhaltige Teelichter für Sie aufgestellt – wiederbefüllt von der Lebenshilfe Hallein“, heißt es auf einem Plakat beim Eingang der Pfarrkirche in Hallein. Damit hält die Stadt den Rekord an den meisten aufgestellten Teelichtern in der Erzdiözese Salzburg. „Ich durfte um 16 Uhr beim Anzünden der Kerzen helfen“, sagt der 13-jährige Elias aus Hallein, „und wie ich dann von oben bei der Orgel runtergeschaut hab auf die vielen leuchtenden Kerzen, war ich richtig stolz auf uns!“

Stimmen der Besucher

In der blaubeleuchteten Kirche bückt sich ein Junge um ein Teelicht anzuzünden. Mehrere Teelichter stehen auf einem stufenförmigen Holzpodest. Rundum liegt ein dunkles Tuch.
Nacht der 1000 Lichter Mariapfarr, Lungau

Gerhard aus Mariapfarr im Lungau besuche die „Nacht der 1000 Lichter“ in seinem Heimatort, weil seine 11-jährige Tochter aktiv mitarbeitet, sagt er. Er ist begeistert von den vielen verschiedenen Stationen: „Mein persönliches Highlight ist die Feuerschale mit den Marshmallows“, erzählt er grinsend.

bunter Teelichter wurden in der dunkeln Kirche sternförmig aufgestellt, weitere Teelichter am Rand der Sitzbänke
Nacht der 1000 Lichter Mittersill, Pinzgau

Dominik besucht die „Nacht der 1000 Lichter“ in Mittersill im Pinzgau und bestaunt die Kirche im Kerzenschein: „An keinem anderen Tag im Jahr kann man mit so einer Ruhe durch die Kirche spazieren, in sich gehen und einfach die Lichter genießen. Diese besinnliche Stimmung heute ist etwas ganz Besonderes.“

brennende Osterkerzen und Teelichter stehen im Altarraum
Nacht der 1000 Lichter Gneis, Salzburg

Auch der Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich Rafael Haigermoser hat eine Pfarre in Salzburg besucht. Vor einigen Jahren habe er selber in seiner Heimatpfarre St. Paul in der Stadt Salzburg die „Nacht der 1000 Lichter“ initiiert. Gemeinsam mit dem Jugendbischof besucht er heute die Pfarre Gneis. „Es freut mich besonders zu sehen, wie viele Lichter hier aufgestellt wurden und dass so viele Menschen mithelfen und vorbeischauen, obwohl der 31. Oktober eine Nacht ist, in der auch viele feiern gehen“, sagt Rafael Haigermoser.

Ein österreichweites Traditionsprojekt

Die „Nacht der 1000 Lichter“ ist eine spirituelle Veranstaltung, die im Jahr 2005 erstmals tirolweit durchgeführt wurde. Mittlerweile findet die „Nacht der 1000 Lichter“ an mehr als 245 Orten in ganz Österreich und Südtirol statt und zieht über 50.000 Besucher*innen an.